Geschäftsbericht 2013 - Kantonspolizei Zürich - page 65

Kantonspolizei Zürich
Geschäftsbericht 2013
Projekte 2013
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Bürgernahe und moderne Polizei
NEUAUSRICHTUNG FÜHRUNGSORGANISATION
Die wirksame Bewältigung von Ernstfallereignissen setzt
eine seriöse und zweckmässige Vorbereitung in orga-
nisatorischer, ausbildungs- und ausrüstungsmässiger
Hinsicht voraus. Die Führungsorganisation für schwere
Ernstfälle hat sich dabei möglichst an den eingespielten
Prozessen, aktuellen Herausforderungen und der be-
währten Alltagsorganisation zu orientieren. ImMärz 2013
trat daher eine neue Ereignis-Führungsorganisation der
Kantonspolizei Zürich in Kraft und löste die bisherige
Organisation aus dem Jahr 2005 ab. Die neue Führungs-
organisation berücksichtigt weitgehend die schweizweit
geltenden Standards, namentlich für das Bewältigen von
verschiedenen Sonderlagen.
Bei Alltagsereignissen liegt die Führungs- und Einsatz-
verantwortung grundsätzlich bei den im Einsatz stehen-
den Partnerorganisationen. Sie verfügen dafür über die
erforderlichen Einsatz- und Führungsmittel. Eine beson-
dere übergeordnete Koordination und Führung ist in die-
sen Fällen in der Regel nicht erforderlich. Bei besonderen
Ereignissen obliegt der Koordinations- und Führungsbe-
darf sowie die «Einsatzleitung Front» einer Polizeioffizierin
oder einem Polizeioffizier (bei der Kantonspolizei Zürich
einer Brandtouroffizierin oder einem Brandtouroffizier).
Diese Person verfügt über die nötigen Führungs- und Ein-
satzmittel und es genügen die ordentlichen Abläufe zur
Bewältigung der anstehenden Aufgaben (Brände, Tö-
tungsdelikte, schwere Verkehrsunfälle etc.). Für fachliche
Besonderheiten stehen ihr jederzeit Fachoffizierinnen und
Fachoffiziere und pikettdienstleistende Spezialistinnen
und Spezialisten zur Verfügung.
Ereignisse, in denen gewisse Aufgaben mit den ordentli-
chen Abläufen nicht mehr bewältigt werden können,
werden als Grossereignisse (Flugzeugabsturz, Carunfall,
Eisenbahnunglück u.w.) bezeichnet. Bei Grossereignis-
sen übernimmt ein Gesamteinsatzleiter (GEL) die Steue-
rung der Ereignisbewältigung. Dabei wird er von einem
Stabschef unterstützt, der einem nach Führungsgrund-
gebieten (FGG) gegliederten Stab vorsteht. Zudemzieht er
ereignisspezifisch involvierte Fachstellen hinzu und koor-
diniert imBedarfsfall mit anderen Krisen- oder Führungs-
stäben. In den Führungsgrundgebieten werden die ver-
schiedenen Fachspezialisten, Fachstellen oder Fachstäbe
nach Zuständigkeiten geordnet und gegliedert. Die Ge-
samteinsatzleitung unterstützt den EL Front und schafft
die Voraussetzungen für eine wirkungsvolle und erfolg-
reiche Auftragserfüllung.
Sonderlagen werden durch einen Gesamteinsatzleiter
(GEL) als besondere Einsatzform innerhalb von Gross-
ereignissen geführt. Hier stehen kriminal-, sicherheits-
und/oder flughafenpolizeiliche Aspekte im Vordergrund;
sie erfordern besondere Kompetenzen (Geiselnahme,
Entführung, Flugzeugentführung, ausserordentliche Be-
drohungslage,Amok). Bei diesen Lagen liegt der Entscheid
über die Zugriffsarten (Notzugriff, Gelegenheitszugriff,
geplanter Zugriff, Erfüllung von Täterforderungen) beim
GEL. Davon ausgenommen sind Befehle für einen finalen
Rettungsschuss, respektive einen Schuss mit dem Ziel
der Aktionsunfähigkeit der Täterperson. Hier liegt die
Kompetenz ausschliesslich beim Kommandanten oder
seinem Stellvertreter.
Bei Katastrophen (Erdbeben, grossflächiger und langan-
dauernder Stromausfall, Überschwemmungen, Pande-
mie, Tierseuchen usw.) wird in der Regel die Kantonale
Führungsorganisation unter der politischen Führung des
Regierungsrates aktiviert. Unter Vorbehalt besonderer
Anordnungen des Regierungsrates leitet der Komman-
dant der Kantonspolizei Zürich Katastropheneinsätze.
Dabei steht der Gesamtleitung ein auf das Ereignis be-
zogener und aus Fachexpertinnen und Fachexperten
zusammengestellter Stab zur Verfügung. Bei allen Lagen
trifft die Kantonspolizei Zürich die sofort erforderlichen
Entscheidungen, koordiniert und leitet die eingesetzten
Kräfte und Einsatzmittel. Bei Ereignissen in den Städten
Zürich undWinterthur wird die Einsatzleitung in der Regel
bei der zuständigen Stadtpolizei belassen.
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